Zertifizierte TSE seit 2020
Dieser Artikel beantwortet Dir die folgenden Fragen im Hinblick auf die zertifizierte TSE (technische Sicherheitseinrichtung) als Bestandteil der Kassensicherungsverordnung (KassenSichV):
Seit 2020 ist sie Pflicht: Die Technische Sicherheitseinrichtung, kurz TSE. Jedes elektronische Kassensystem in Deutschland muss eine BSI-zertifizierte TSE nutzen, andernfalls können bei schwerwiegenden Verstößen gegen die TSE-Pflicht Bußgelder von bis zu 25.000 Euro (§ 379 AO)drohen.
Aber was genau ist eine TSE? Wie funktioniert sie? Und warum wurde sie überhaupt eingeführt? Dieser Artikel erklärt alle Hintergründe zur TSE-Pflicht – verständlich und praxisnah.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die TSE-Pflicht gilt seit 2020 für alle elektronischen Kassensysteme
- Eine TSE zeichnet jeden Kassenvorgang manipulationssicher auf
- Jeder Kassen-Bon erhält eine kryptographische Signatur
- Eine TSE muss BSI-zertifiziert sein
- Bei Verstoß gegen die TSE-Pflicht drohen Bußgelder
Alle gesetzlichen Anforderungen für Kassensysteme im Überblick:Für den kompletten Überblick siehe: Gesetzeskonformes Kassensystem 2025
Inhaltsverzeichnis Teschnische Sicherheitseinrichtung (TSE)
- -> Technische Sicherheitseinrichtung als Teil der KassenSichV
- -> Wofür gibt es zukünftig die zertifizierte TSE für Kassen?
- -> Was ist die TSE genau?
- -> Wer benötigt die TSE?
- -> Wie funktioniert die TSE?
- -> Wozu wird die zertifizierte TSE eingesetzt?
- -> Stellen Kassensystem-Anbieter diese TSE her?
- -> Wer zertifiziert die TSE?
- -> Woher bekomme ich die TSE?
- -> Welche TSE Anbieter sind bereits zertifiziert?
Jede elektronische Kasse muss seit 1.4.2021 über eine TSE verfügen - ansonsten wird die Kasse als nicht gesetzeskonform angesehen und dies kann zu empfindlichen Strafen führen. Du hast noch keine TSE?
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Ein Antrag nach § 148 AO muss nun nicht mehr gestellt werden, da die Cloud-TSE von Fiskaly vom BSI vollständig zertifiziert ist.
Technische Sicherheitseinrichtung als Teil der KassenSichV
Seit Januar 2020 ist in Deutschland die Kassensicherungsverordnung 2020 (kurz KassenSichV) in Kraft getreten, welche unter anderem bedeutet, dass elektronische Registrierkassen fortan eine manipulationssichere zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) benötigen.
Verantwortlich für die Vergabe der TSE-Zertifizierungen ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik mithilfe von autorisierten Prüfstellen.
Du bist Besitzer einer elektronischen Registrierkasse und jetzt erst auf dieses neue Kassengesetz und die TSE gestoßen?
Unsere Kassenexperten helfen hierbei gerne weiter, informieren über die Möglichkeiten und beantworten alle Fragen rund um Kassensysteme, die KassenSichV und die TSE-Lösungen.
Wofür gibt es die zertifizierte TSE für Kassen?
Die TSE als Bestandteil der GoBD und der Kassensicherungsverordnung 2020 (kurz KassenSichV) 2020 soll die Steuerhinterziehung eindämmen. Vor 2020 war es in Deutschland noch relativ einfach, Kassenvorgänge zu manipulieren und somit Steuern zu hinterziehen.
Die Technische Sicherheitseinrichtung macht Kassenmanipulation praktisch unmöglich:
- Jeder Kassenvorgang wird kryptographisch versiegelt
- Nachträgliche Änderungen sind technisch unmöglich
- Jeder Bon ist mit Vorgänger und Nachfolger verkettet
- Fehlt ein Bon in der Kette ist das für das Finanzamt sofort erkennbar
Ziel der TSE-Einführung war also Kassensysteme manipulationssicher machen und dem Finanzamt zuverlässige Prüfmöglichkeiten geben.
Was ist die TSE genau?
Die zertifizierte TSE (Technische Sicherheitseinrichtung) erfasst, codiert, signiert und archiviert alle Kassenvorgänge um Manipulationen zukünftig zu vermeiden.
Die TSE setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
- Das Sicherheitsmodul: Dieses stellt sicher, dass alle Eingaben in eine Kasse ab der Installation der TSE lückenlos aufgezeichnet und nicht mehr verändert werden können.
- Das Speichermedium: Auf diesem werden alle Kassenvorgänge für die Dauer der gesetzlich erforderlichen Aufbewahrungsfrist sicher und lückenlos gespeichert.
- Eine einheitliche digitale Schnittstelle: Diese soll eine einheitliche störungsfreie Datenübertragung an das Finanzamt gewährleisten. So können die Daten einfach exportiert, dem Finanzamt übertragen und dort geprüft werden.

Wer benötigt die TSE?
Jeder, der eine elektronische Registrierkasse verwendet muss eine zertifizierte TSE verwenden. Das beinhaltet EDV-gestützte Registrierkassen mit eigener Software und eigenem Betriebssystem, PC-Kassensysteme und App-Kassensysteme, die ein Smartphone oder Tablet zum Kassieren verwenden.
Alle Übergangsfristen, die es gab, sind mittlerweile ausgelaufen: Die letzte Übergangsfrist für nicht-umrüstbare Altkassen endete am 31.12.2022. Seit 2023 gilt die TSE-Pflicht also ausnahmslos.
Wie funktioniert die TSE?
Welche Daten werden durch die TSE (technische Sicherheitseinrichtung) gesichert?
Generell sollen durch die technische Sicherheitseinrichtung alle Geschäftsvorgänge aufgezeichnet und gesichert werden. Diese müssen in einem manipulationssicheren Protokoll gelistet und jederzeit exportierbar sein. Auf folgende Daten will das Finanzamt zugreifen:
- Zeitlicher Beginn und Ende jedes Vorgangs
- Art des Vorgangs mit allen spezifischen Daten des Vorgangs
- Zahlungsweise
- Eine nachvollziehbare und konstante Transaktionsnummer
- Prüfwert
- Seriennummer des Aufzeichnungssystems oder Sicherheitsmoduls
Was beinhaltet die technische Sicherheitseinrichtung?
Die technische Sicherheitseinrichtung (TSE), die Deine Kasse seit 2020 benötigt, muss eine vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (kurz: BSI) zertifizierte Einrichtung sein, die folgende Bestandteile enthält:
- ein Sicherheitsmodul,
- ein Speichermedium und
- eine einheitliche digitale Schnittstelle
Das Sicherheitsmodul gewährleistet die nahtlose Aufzeichnung aller Geschäftsvorgänge, die mit einer Kasse ausgeführt werden. Jede Transaktion und jede Stornierung soll für die Behörden nachvollziehbar aufgelistet werden, um möglichen Steuerbetrug aufdecken zu können. Damit ist das Sicherheitsmodul salopp gesagt ganz einfach ein Überwachungssystem.
Auf dem Speichermedium sollen alle Umsatzdaten, die für den Steuervollzug unerlässlich sind, gesichert werden. Dafür sieht das Bundesamt der Finanzen ein Code-System vor, wodurch die gesammelten Daten nachträglich nicht mehr verändert werden können.
Das Code-System markiert alle Belege in richtiger Reihenfolge, so dass eine kohärente Aufzeichnungskette entsteht. Ist die Reihenfolge dieser Kette unterbrochen, ist klar dass die Aufzeichnungen manipuliert wurden.
Zuletzt soll durch die einheitliche digitale Schnittstelle die Betriebsprüfung zweckmäßig erleichtert werden, indem eine einheitliche Datenübertragung zwischen dem Kassensystem und der Prüfsoftware des Finanzamtes ermöglicht wird. Ein uniformes Dateiformat soll Manipulation bei der Datenübertragung ausschließen und die Daten jederzeit für die Betriebsprüfer exportierbar machen.
Die TSE kann als zusätzliche Hardware oder als Cloud-basierte Lösung an die Kasse angebracht werden. Die Kosten, die damit für die Sicherheitseinrichtung zusätzlich anfallen, sollen vom Staat allerdings nicht übernommen werden.
Für das iPad-Kassensystem von Tillhub gibt es eine zertifizierte Cloud TSE.
Beim Kassiervorgang läuft es also folgendermaßen ab:
- Der Kassierer, bzw. die Kassiererin startet den Kaufprozess eines Kunden an der Kasse.
- Die Kasse schickt hierbei ein Signal an die TSE.
- Die TSE generiert eine verschlüsselte Signatur für diesen Kaufprozess und sendet sie an die Kasse zurück. Bei der Signatur ist außerdem der Vorgänger- und der Nachfolgerbeleg nachvollziehbar.
- Der Kassierer schließt den Kaufprozess ab und die einzigartige Signatur dieses Kaufprozesses wird auf dem Kassenbon ausgewiesen.
- Der Kassierer ist verpflichtet diesen Kassenbon dem Kunden auszuhändigen. Der Kunde ist nicht verpflichtet ihn anzunehmen.
Alle Tillhub Kassen sind mit der vom BSI zertifizierten TSE Cloud Lösung von Fiskaly kompatibel. Dabei werden alle Daten automatisch sicher in der Cloud gespeichert.
Wozu wird die zertifizierte TSE eingesetzt?
Die zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung, als Bestandteil der Kassensicherungsverordnung 2020, ist eine zusätzliche Maßnahme gegen Steuerhinterziehung. Schätzungsweise werden in Deutschland allein jährlich 125 Milliarden Steuern hinterzogen, in ganz Europa 825 Milliarden.
Deutschland liegt bei den Steuerverlusten pro Jahr europaweit auf Platz 2 hinter Italien. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Die zertifizierte TSE in Kombination mit der Belegausgabepflicht soll dabei helfen.
Stellen Kassensystem-Anbieter diese TSE her?
Aktuell sind uns keine Kassensystem-Anbieter bekannt, die die Technische Sicherheitseinrichtung selbst produzieren. Die ca. 1000 verschiedenen deutschen Kassenanbieter verwenden extern erstellte zertifizierte TSE Lösungen, bzw. sorgen sie dafür, dass diese über eine Anbindung (über ein API – Application Interface) mit ihrem Kassensystem kompatibel ist.

Wer zertifiziert die TSE?
Bisher wurden bereits einige Prüfstellen offiziell vom BSI anerkannt, die die technischen Sicherheitseinrichtungen zertifizieren dürfen. Hierunter befinden sich beispielsweise:
- TÜV Informationstechnik GmbH
- SRC Security Research & Consulting GmbH
- Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
- atsec information security GmbH
- T-Systems International GmbH
- MTG AG
- secuvera GmbH
Woher bekomme ich eine TSE?
Am sinnvollsten ist es, mit seinem Kassensystemanbieter in Kontakt zu treten und nachzufragen, welche technische Sicherheitseinrichtungslösung dieser anbietet.
Sofern diese verfügbar ist, sollte man sich darum kümmern, dass sie so schnell wie möglich eingerichtet und umgesetzt wird, denn seit der Kassensicherungsverordnung ist eine TSE in elektronischen Registrierkassen Pflicht. Kontaktiere uns gerne und lass Dich beraten, wenn Du Dir unsicher bist.
Welche TSE sind bereits zertifiziert?
Offiziell zertifiziert sind nun bereits einige technische Sicherheitseinrichtungen aus unterschiedlichen Bereichen, wie zum Beispiel die fiskaly Cloud-TSE, die von den Tillhub Kassen verwendet wird.
Die aktuelle Liste der zertifizierten TSE findet sich auf der Website des BSI, jeweils mit der eigens vergebenen Zertifizierungsnummer zur Verifizierung.
Achtung: 5 Jahre nach der vollständigen Zertifizierung muss jede TSE Zertifizierung erneuert werden.
Kassenanbieter, wie Tillhub kooperieren mit Unternehmen wie Fiskaly, damit die TSE optimal mit dem iPad Kassensystem kompatibel ist und schnell und unkompliziert implementiert werden kann.
So stellen diese Unternehmen sicher, dass die gemeinsamen Kunden mit ihren Kassen auch in Zukunft sorgenfrei jederzeit Finanzamt konform bleiben und von einer idealen Lösung profitieren.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Für verbindliche Auskünfte zu Deiner individuellen Situation wende Dich bitte an Deinen Steuerberater oder die zuständige Finanzbehörde.
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