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Energiesparen im Unternehmen - Tipps und Anregungen

Es gibt verschiedene Bereiche, bei denen Betriebe kräftig Energie sparen und so die laufenden Kosten effektiv senken können.

Energiesparen im Unternehmen - Tipps und Tricks

Die Kosten für Energie sind hoch und werden auf absehbare Zeit wohl auch nicht mehr auf das Niveau der Vorjahre sinken. In unserem heutigen Artikel wollen wir deswegen einige Tipps, Tricks und Anregungen zum Energiesparen im Unternehmen geben.

Es gibt verschiedene Bereiche, bei denen Betriebe kräftig Energie sparen und so die laufenden Energiekosten effektiv senken können.

 

Inhalt Energiesparen im Unternehmen

1. Beleuchtung

1.1. Die Wahl der richtigen Leuchtmittel

1.2. Smarte Licht-Lösungen

2. Dämmen und Abdichten

3. Lüftung, Klimatisierung und Heizung

3.1. Lüftungsanlagen

3.2. Richtig lüften

3.3. Klimaanlagen

3.4. Heizung

4. Schulung der Mitarbeiter: Sensibilisieren für das Thema Energiesparen

5. Professionelle Energieberater - staatliche Förderung

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1. Beleuchtung

Energiesparen im Unternehmen durch die richtige Beleuchtung: Durch die richtige Beleuchtung können Unternehmen viel Strom sparen.

Die deutsche Energie-Agentur (kurz: DENA ), die als Think Tank und Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz fungiert, sieht das Potential für Einsparungen im Bereich Beleuchtung bei satten 70 %!

Interessanterweise ist das Einsparpotential bei kleineren und sehr kleinen Unternehmen übrigens sehr viel höher, als bei großen Unternehmen, da laut einer Studie des statistischen Bundesamtes in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen kleine Betriebe im Schnitt mehr Energie pro Mitarbeiter bzw. pro Quadratmeter verbrauchen als größere oder große Unternehmen.

Gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit lohnt es sich also, wenn Du Dir ein paar Gedanken zum Beleuchtungskonzept in Deinem Unternehmen machst.

 

1.1. Wahl der richtigen Leuchtmittel

Energie bei der Beleuchtung zu sparen, fängt mit der Wahl des passenden Leuchtmittels an.

Bereits seit 2009 gibt es eine EU-Verordnung - bekannt geworden als sogenanntes Glühlampenverbot. Seit dieser Zeit werden schrittweise immer mehr Leuchtmittel (Glühbirnen und auch Halogenlampen) verboten, die eine zu schlechte Energieeffizienz aufweisen.

Vorhandene Leuchtmittel durften bisher jedoch noch nach wie vor verwendet werden - diese Energiefresser besser früher als später endgültig auszusortieren, ist sicherlich eine gute Idee und spart eine Menge Energie ein. 

Die klassische Glühbirne produziert neben Licht auch sehr viel Wärme und verbraucht somit sehr viel mehr Energie, als z.B. Energiesparlampen. Doch auch zu diesen gibt es mittlerweile eine Alternative, die sich vor allem bei hohen Energiepreisen noch mehr lohnt: LED-Lampen.

Die sogenannten Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren verbrauchen zwar weniger Energie und haben einen relativ günstigen Preis, jedoch gibt es hier einige Nachteile: Nach wie vor wird ein Teil der verwendeten Energie noch in Wärme umgewandelt, allerdings sehr viel weniger als bei der klassischen Glühbirne. Darüber hinaus dauert es einige Sekunden, bis sie die volle Lichtleistung abgeben - dies kann gerade in Betrieben zu Sicherheitsrisiken führen.

Ein weiterer Nachteil: Energiesparlampen enthalten giftiges Quecksilber und müssen daher auch als Sondermüll entsorgt werden. Darüber hinaus sind Energiesparlampen aus Glas und auch recht empfindlich gegenüber Temeraturschwankungen und deswegen relativ leicht zerbrechlich. Und wenn eine solche Lampe zerbricht, kann es sein, dass giftiges Quecksilber in die Umgebung abgegeben wird.

Achtung: Durch eine Änderung der EU RoHS Richtlinie 2011/65/EU werden im Laufe des Jahres 2023 nach und nach fast alle verbliebenen Arten von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren verboten werden. Ausnahmen gibt es nur für sogenannte HPD-Lampen und für Lampen mit besonderem Zweck.

LED-Lampen sind zwar in den letzten Jahren im Preis gesunken, aber im Schnitt immer noch etwas teurer als Energiesparlampen. Doch LED-Leuchtmittel haben umso mehr Vorteile: Sie sind mit durchschnittlich 20.000 Brennstunden etwa doppelt so lange haltbar, wie Eneregiesparlampen, darüber hinaus enthalten sie keine giftigen Chemikalien. Entsorgt werden sollten LEDs dennoch im Wertstoffhof, da sie viele wiederverwertbare Teile enthalten.

Darüber hinaus gibt es, anders als bei den sogenannten Energiesparlampen auch dimmbare LED-Leuchtmittel mit denen sich dann noch mehr Energie sparen lässt, da man diese eben individuell einstellen kann.

 

1.2. Smarte Licht-Lösungen

Doch nicht nur die Wahl der richtigen Leuchtmittel kann beim Energiesparen im Betrieb helfen: Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie Du beim Thema Beleuchtung Energie und damit bares Geld sparen kannst:

  • Installiere Bewegungsmelder in wenig frequentierten Räumen.

  • Verwende bei der Außenbeleuchtung Solar-LED-Lampen, so wird die Energie am Tag durch die Sonne generiert und Du verbrauchst idealerweise gar keinen Strom.

  • Verbessere die Lichtlenkung bei hohen Räumen, indem Du Reflektoren verwendest und möglichst helle oder weiße Decken- und Wandfarbe verwendest.

  • In der Gastronomie kannst Du Kerzen für die Beleuchtung an den Tischen verwenden, dies spart nicht nur Energie, sondern erzeugt auch ein besonderes Ambiente.

  • Verwende dimmbare Lampen in Kombination mit Tageslichtsensoren, so dass automatisch immer genau die Lichtstärke eingestellt ist, die Du benötigst.

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2. Dämmen und Abdichten

Energiesparen im Unternehmen durch Dämmen und Dichten: Durch konsequentes Dämmen und Dichten kannst Du Einiges an Energie in Deinem Unternehmen einsparen:

  • Überprüfe regelmäßig den Dichtungsgummi an allen Fenstern und Türen auf Risse oder Beschädigungen, damit hier Wärme oder Kälte nicht unnötig verloren geht.

  • Bürstendichtungen an der Unterkante von Türen helfen zusätzlich, ein Raum entweder warm oder kühl zu halten.

  • Auch Kühl- und Gefrierschränke sollten regelmäßig auf einwandfreie Dichtungen hin überprüft werden, da diese ansonsten schnell zu teuren Stromfressern mutieren können.

  • Bei eigentlich allen größeren technischen Anlagen gibt es Bauteile, die nicht optimal gedämmt sind. Also kann man auch hier kräftig sparen, wenn man diese Bauteile wie z.B. Warmwasser- und Heizungsrohre oder Ventile fachgerecht abdichtet, bzw. zusätzlich dämmt. Der Wärmeverlust kann dadurch dann um bis zu 30 % verringert werden.

3. Lüftung, Klimatisierung und Heizung

3.1. Lüftungsanlagen

Energiesparen im Unternehmen bei Lüftung, Klimatisierung und Heizung: Viele Betriebe, auch Einzelhandels- oder Gastronomiebetriebe besitzen Lüftungsanlagen um den CO2-Gehalt, die Feuchtigkeit und/oder die Verschmu­tz­ung der Raumluft zu regulieren. Bei vielen Lüftungsanlagen läßt sich einiges an Energie sparen, abhängig davon, wie alt die Anlage ist und wie sie bisher verwendet wurde.

Fakt ist jedoch, dass Lüftungsanlagen in den meisten Fällen optimiert, bzw. energieeffizienter genutzt werden können. Das Energie-Einsparpotential in Unternehmen kann in diesem Bereich bei bis zu 20 % liegen - und die Lösung muss eben nicht immer eine komplett neue Lüftungsanlage sein.

  • Lasse Deine Lüftungsanlage regelmäßig reinigen und tausche auch regelmäßig die Filter aus, das sorgt nicht nur für eine bessere Hygiene sondern spart tatsächlich auch Energie.

  • Verringere die Strömungsgeschwindigkeit etwas. So vermeidest Du nicht nur Druckunterschiede, sondern verringerst auch die Lautstärke.

  • Achte darauf, regelbare Lüfter zu verwenden, so kannst Du die Lüftung je nach Bedarf auf- oder abdrehen.

  • Bringe Sensoren an, um festzustellen, wann Du die Lüftung auf- oder abdrehen solltest.

  • Du kannst Dir auch überlegen, einen Wärmetauscher in Deine Lüftung einzubauen, dadurch kannst Du nämlich Heizkosten sparen.

  • Ist Deine Lüftung schon sehr alt, dann kommst Du nicht darum herum, darüber nachzudenken, in eine neue zu investieren. Eventuell wird das dann auch staatlich gefördert. Mehr dazu findest Du weiter unten in diesem Artikel.

 

3.2. Richtig lüften

Auch ohne Lüftungsanlage, lüftest Du die Räume Deines Unternehmens natürlich trotzdem regelmäßig. Auch hier gibt es kleinere Tipps, um hierbei ein wenig energieeffizienter vorzugehen:

  • Lüfte immer für kurze Zeit mit komplett geöffneten Fenstern, das ist viel effizienter, als das Dauerlüften bei gekippten Fenstern.

  • Schalte die Heizung bei sehr kaltem Wetter immer ab, sobald Du die Fenster öffnest.

  • Wenn Du quer lüftest, also jeweils gegenüberliegende Fenster oder Zimmertüren zur selben Zeit öffnest entsteht ein Durchzug. Damit kannst Du die Lüftungszeit verkürzen.

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3.3. Klimaanlagen

Im Sommer kommt ein Großteil der Energiekosten im Unternehmen durch Klimaanlagen zustande. Auch hier gibt es ein paar Tipps, wie man im Betrieb Energie sparen kann:

  • Stelle die Klimaanlage so ein, dass sie erst bei höheren Temperaturen zu arbeiten anfängt und auch nicht zu sehr herunter kühlt. Jeder Grad mehr kann bis zu 6 % Energie sparen! Darüber hinaus kann es zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn die Innentemperatur zu sehr von der Außentemperatur abweicht.

  • Wenn jedoch ein heißer Tag zu erwarten ist, dann sollte die Klimaanlage frühzeitig anspringen, und nicht erst, wenn es bereits 30 Grad Celsius im Raum hat - es würde nämlich sehr viel Energie verbrauchen, von so hohen Temperaturen wieder herunter zu kühlen.

  • Lass die Klimaanlage nicht 24/7 durchlaufen. Wenn Du eine Zeitschaltuhr verwendest, musst Du nicht mehr daran denken, die Klimaanlage abends auszuschalten.

  • Schütze Deine Räume vor direkter Sonneneinstrahlung durch Sonnenschutz. Den Sonnenschutz kannst Du gleichzeitig auch für Werbung und Branding für Dein Unternehmen nutzen.

  • Manchmal genügt es, nur die Entfeuchtungsfunktion der Klimaanlage zu nutzen, denn je höher die Luftfeuchtigkeit, umso mehr empfindet man es als heiß.

  • Auch der Ort, wo Du Deine Klimaanlage aufstellst bzw. aufbaust ist wichtig: Egal, was für eine Klimaanlage Du hast, sie sollte auf jeden Fall nicht in der prallen Sonne stehen.

    Hast du eine mobile Klimaanlage, achte bitte darauf, dass sie nicht zu nah an der Wand steht, damit die Luft genügend Platz hat um zu zirkulieren. Damit lässt sich der Stromverbrauch etwas reduzieren.

    Wenn Du eine stationäre Klimaanlage hast, sollte diese möglichst weit oben an der Wand installiert werden. Wieso? Weil kalte Luft im Raum nach unten sinkt, während warme Luft nach oben steigt. Und so ist auch hier eine optimale Luftzirkulation gewährleistet.

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3.4. Heizung

Energiesparen im Unternehmen durch eine neue Heizung: Eine neue Heizung ist eine große Investition. Die Kosten für moderne Heizanlagen rechnen sich jedoch in vielen Fällen bereits nach wenigen Jahren. 

Doch muss es natürlich nicht immer gleich eine komplett neue Heizung sein. Es gibt weitere Tipps, wie man die Heizkosten mit weniger Aufwand ein wenig senken kann:

  • Verwende für Deine Heizkörper intelligente Thermostate, so kannst Du passgenau die richtige Temperatur einstellen.

  • Entlüfte Deine Heizungen regelmäßig.

  • Achte darauf, dass Heizkörper nicht von Möbeln oder Textilien verdeckt werden.

  • Stoßlüften anstatt Fenster dauerhaft kippen.

  • Nachts und in ungenutzten Räumen immer die Rollläden oder Jalousien herunterlassen, um die Wärme besser zu speichern. Selbst wenn Du nur Vorhänge hast, hilft auch das Zuziehen der Vorhänge bereits, die Wärme ein wenig besser zu speichern.

  • Isoliere die Heizrohre in unbeheizten Räumen.

4. Schulung der Mitarbeiter: Sensibilisieren für das Thema Energiesparen

Damit das Energiesparen im Betrieb auch wirklich klappt, ist es wichtig, alle Deine Kollegen und Mitarbeiter im Vorfeld über die Energiesparmaßnahmen im Betrieb zu informieren.

Um alle Maßnahmen Deines Energiesparplans in den Betriebsalltag zu integrieren, ist es eine gute Idee, eine Checkliste zu schreiben, da man es sonst in der Hektik des Alltags auch gerne mal vergisst.

Hänge diese Checkliste an einem Ort auf, an dem sie für Deine Mitarbeiter gut sichtbar ist. Der Inhalt sollte so konkret wie möglich sein und enthalten, wann was von wem zu erledigen ist. Z.B. “Derjenige, der als letztes das Geschäft verlässt, soll prüfen, ob alle Fenster geschlossen sind.” oder auch “Jeden letzten Montag im Oktober sollten alle Heizkörper entlüftet werden.”

5. Professionelle Energieberater - staatliche Förderung

Es gibt mittlerweile professionelle Energieberater, die sich darauf spezialisiert haben, Unternehmen beim Energiesparen mit hilfreichen Informationen und konkreten Tipps zur Umsetzung zu unterstützen. Diese Energieberatung wird für KMU und auch Freiberufler von der Bundesregierung mit Zuschüssen von bis zu 80 % der Kosten unterstützt.

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Kathrin
gepostet von Kathrin